Whanganui Nationalpark

Samstag, 24. März

Bevor es heute richtig los ging, ließen wir uns erst einmal von einem Anwohner (weibliche Form eingeschlossen) des Städtchens Paekakariki über die Frage, was schön ist, aufklären. Immerhin gelang es ihm, mit seiner Überzeugung von Schönheit, einen langweiligen Briefkasten interessant zu gestalten. Danach begaben wir uns auf Strecke.

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Nordwestlich von Wellington gräbt sich der Whanganui River, der längste befahrbare Fluss Neuseelands, tief in Sedimentgestein ein und formt eine eigenwillig schöne Landschaft. Bereits der erste Blick auf die Landkarte zeigt, wie abgelegen diese Ecke ist. Spätestens nach Verlassen des State Highway 4 wird einem jedoch schnell klar, dass es jetzt ins Abseits geht. Die Straße wird schmal, ist häufig direkt aus dem Hang heraus gefräst, dessen weiche Sedimente nicht selten vom Fluss abgegraben werden. Immer wieder ist deshalb nur noch eine halbe Straße übrig. Leider bekommt man von der Straße aus nur selten einen guten Ausblick über das Tal, das oft tief eingeschnitten zwischen den Bergen liegt. Da auch das Wetter mies war, gibt es von diesem Abschnitt leider nur wenige Aufnahmen.

Eigentlich vermutet man in dieser Gegend keine Ortschaft mehr, deshalb ist die unvermittelt ins Auge stechende Kirche bereits eine dicke Überraschung und dann kommt noch das Ortsschild – „Jerusalem“! Irrtum ausgeschlossen, das halbe Dutzend Häuser ist auch auf der Landkarte entsprechend vermerkt und wer möchte, kann auch heute noch bei den Nonnen im Schlafsaal unterkommen.

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Wir fahren jedoch weiter bis zur nächsten Häuseransammlung Piperiki, dem Ort, an dem die Straße den Fuss verlässt. Oberhalb geht es nur zu Fuß oder mit dem Kanu in Form mehrtägiger Touren weiter. Zu dem jahreszeitlich bedingten Niedrigwasser und bei diesem Wetter für uns keine Option. Dafür beglückten wir den ortsansässigen Kanutourenanbieter als einzige Gäste auf seinem Campground.

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Anderntags folgen wir dem Sträßchen, das sich einem Seitental folgend langsam durch den Regenwald nach oben kämpft und immer wieder tolle Ausblicke auf herrliche Urwaldriesen und andere, mit Flechten behangene Bäume, ermöglichte.

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Kaum, dass man mit den letzten Windungen der Straße, das Tal hinter sich gelassen hat, gibt der zurückgedrängte Urwald den Blick auf die Vulkankegel des Tongariro NP frei, zumindest so weit, wie es die Wolken erlauben.

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Eigentlich hatte ich hier eine Wanderung (Tongariro Crossing) vorgesehen, aber bei diesem Wetter war daran nicht zu denken.

Nachdem wir uns über die Situation im Park vor Ort erkundigt hatten, beschlossen wir unsere Route zu ändern und nach Napier an die Ostküste zu fahren. Nach dem Wetterbericht sollte dies der einzige Ort sein, der für uns in erreichbarer Entfernung lag und an dem das Wetter einigermaßen erträglich war. Zudem hatte Napier einiges zu bieten. Also starteten wir durch.


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