Mosel 5: Trier, römische Kaiserresidenz

Fährt man von Frankreich über Luxemburg nach Trier, passiert man den Ort Schengen, der für das Schengener Abkommen namensgebend war. Diesem verdanken wir den Schengenraum, also das Europa ohne Grenzen. Ein Museum und ein Europadenkmal erinnern heute an die Bedeutung dieses Abkommens, das am 26.05.1995 in Kraft trat. Auf den Weg gebracht wurde dieses Konglomerat aus mehreren Übereinkommen jedoch bereits 10 Jahre früher, als auf einem Moselschiff nahe Schengen von 5 Staaten eine erste Übereinkunft unterzeichnet wurde.

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Folgt man dem Lauf der Mosel von Westen kommend in Richtung Stadtzentrum Trier, passiert man die Benediktiner Abtei St. Matthias. Sie ist in jedem Fall einen Besuch wert.

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Die Abtei beherbergt seit dem 12. Jahrhundert das Grab des Apostel Matthias. Da dies das einzige Apostelgrab auf deutschem Boden und auch nördlich der Alpen ist,  hat sich die Abtei zu einer wichtigen Pilgerstätte entwickelt.

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Trier selbst kann auf einen gewaltig großen historischen Fußabdruck verweisen. Bei dem Fuß im Bild unten handelt es sich um eine Nachbildung des Fußes von Kaiser Konstantin. Diese steht vor der Kaiserterme in Trier während sich das Original in Rom befindet.

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Gesichert ist die Gründung der römischen Stadt Augustus Treverorum im Jahre 16 v. Chr. Damit ist Trier die älteste Stadt Deutschlands. Doch es gibt auch Hinweise dafür, dass Trier bereits wesentlich früher, nämlich seit dem Jahre 2050 v. Chr. besiedelt wurde. Nach der Zerstörung Triers im 2.Jhd. lies Konstantin der Große die Stadt wieder aufbauen. Im 4. Jahrhundert war Trier Regierungssitz des römischen Reiches und mit 80- bis 100-tausend Einwohnern die größte Stadt nördlich der Alpen.  Wiederholt residierten die römischen Kaiser in der Stadt, deren Monumentalbauten die Ansicht Triers bis heute prägen. Alleine sechs Baudenkmale aus dieser Zeit wurden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Hierzu zählt zum Beispiel das Amphitheater. Mit seinen 22 m hohen Rängen konnte es 18000 Zuschauer fassen. Zum Schutze der Zuschauer war die Arena von einer 4 m hohe Schutzmauer umgeben. Großzügig dimensionierte Zuschauereingänge führten die Besucher durch Tunnel direkt auf die Ränge. Den Möglichkeiten heutiger Stadien war man in der Stadiontechnik weit voraus. Denn die Arena, die über weite Teile unterkellert ist, verfügte über mechanische Hebebühnen, mit deren Hilfe vielfältige Effekte möglich waren.

Auf dem weiteren Weg ins Stadtzentrum gelangt man durch den Palastgarten zum Kurfürstlichen Palais. Hier residierten im 17. und 18. Jhd. die Trierer Kurfürsten / Erzbischöfe.

1844-56 wurde die Konstantinbasilika, die Audienzhalle (Palastaula) der römischen Kaiser wieder aufgebaut. Heute bietet sie Raum für eine evangel. Kirche. Der nüchterne Hallenbau wird von einem sehr schönen Glasmosaikkreuz geschmückt.

Vorbei am Dom und über den Hauptmarkt gelangt man zu einem weiteren Highlight römischer Baukunst, der Porta Nigra.

Die Porta Nigra wurde 170 n. Chr. erbaut und gilt als best erhaltenes römisches Stadttor nördlich der Alpen. Auch heute noch ist der massige Bau kolossal beeindruckend.

Mit dem Einfall der Germanen zu Beginn des 6. Jahrhunderts n. Chr. und der Zerstörung durch die Wickinger begann für die Stadt der Niedergang im wechselvollen Spiel fremder Mächte.

 

 

 

 


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