Oosterschelde-Sperrwerk

Das Oosterschelde-Sperrwerk ist das größte Sturmflutwehr der Welt. Es ist Bestandteil der Deltawerke, in denen alle baulichen Maßnahmen zum Schutz vor Sturmfluten im Mündungsdelta von Rhein und Maas zusammengefasst sind. Aufgrund der verheerenden Sturmflut 1953, die 1836 Menschenleben gefordert und zahlreiche Ortschaften zerstört hat, wurde der Deltaplan entwickelt.

Bei Sturmflut werden die Hubtore des 5 km langen Sperrwerks geschlossen und wirken wie ein Abschlussdeich. Im Normalbetrieb sind die Tore geöffnet, so dass Ebbe und Flut ihr Wechselspiel bis weit hinein ins Land betreiben und den Salzgehalt im Deltabereich konstant halten können.

Heute wird das Sperrwerk als Meisterleistung der Ingenieurskunst gefeiert. In der ursprünglichen Planung sollte die Oosterschelde jedoch mit einem wesentlich billigeren Abschlussdeich von der Nordsee getrennt werden. Damit wäre der Deltabereich aber von Ebbe und Flut abgekoppelt worden mit schwerwiegenden Folgen für die Natur. Dies hätte unter anderem auch das Aus für die Muschel- und Austernzucht in Yerseke bedeutet. Deshalb formierte sich ab 1968 breiter Widerstand gegen einen geschlossenen Oosterschelde-Damm. Es dauerte allerdings bis 1976, bis der Beschluss gefasst wurde, den Damm durchlässig zu gestalten. Bis dahin waren bereits mehrere Kilometer Abschlussdeich gebaut worden, die spätere Korrekturmaßnahmen erforderten.

Das Oosterschelde-Sperrwerk in Zahlen: Baubeginn 1986. 65 Pfeiler mit bis zu 65 m Höhe und bis zu 18000 t Masse halten 42 bewegliche Tafelschütze mit 42 m Breite. Diese sind wischen 6 und 12 m hoch und haben eine Masse von bis zu 500 t. Sie können binnen einer Stunde geschlossen werden. Jährlich ist das Sperrwerk im Mittel einmal im Einsatz.

Vitra Slide Tower

Der Vitra Campus in Weil am Rhein, der für seine architektonischen Superbauten bekannt ist, bietet auch einen Rutschturm der Extraklasse. Bei einer Gesamthöhe von 30,7 m öffnet sich auf 17 m Höhe eine Aussichtsplattform, die Ausgangspunkt für eine 38 m lange Rutschbahn ist.

Doch für das besondere Foto gibt es nur eine Perspektive.

Die Ästhetik des Gewöhnlichen

Die Serie zeigt einfach nur Heuballen.

Endlich mal wieder ein Motiv nach meinem Geschmack. Nein, nicht dass Motive, die mir gefallen rar wären, doch es geht mir wie vermutlich noch vielen anderen auch. Nicht selten drängen sich mir Motive auf, weil ich sie schon zigfach als Bilder anderer Fotografen gesehen habe. Gute Bilder, die sich ins Gedächtnis brennen und nur darauf warten, auch noch von mir fotografiert zu werden.

Doch genau hier beginnt das Problem, denn so verliert man schnell die erforderliche Offenheit, um seiner Umgebung unbefangen begegnen zu können. Somit verschlechtert sich die Chance, sich den Wunsch aller Fotografen nach dem besonderen Bild zu erfüllen. Dabei scheint die Sache doch recht einfach: Fotografiert man das Besondere, so hat man das Bild das alle schon irgendwie haben. Befasst man sich mit dem Banalen, mit Körpern / Motiven, die in ihrer unaufgeregten Belanglosigkeit keine Aufmerksamkeit einfordern, so hat man die Chance, die Ästhetik zu entdecken, die jedem Körper eigen ist. Und damit haben wir dann, zumindest für uns selbst, das besondere Bild. Doch wenn das mal so einfach wäre, könnten wir uns vor besonderen Bildern nicht mehr retten.

Auf den Punkt gebracht: Nur mit der nötigen Offenheit entdecken wir die wirklich besonderen Motive, die noch nicht jeder in der Kiste hat. Dazu bedarf es manchmal einfach der Ruhe und ein bisschen Zeit, um die Umgebung auf sich wirken zu lassen.

Völklinger Hütte sw

Blick auf die Völklinger Hütte. Aus dem Vordergrund nach links oben führend der Schrägaufzug zum automatischen Befüllen der Hochöfen. Im Mittelgrund die Möllerhalle mit dem heutigen Ferrodrom. Darüber die Hochofengruppen. Zu jeder der insgesamt 6 Hochofengruppen gehören ein 27 m hoher Hochofen, drei 30 – 40 m hohe Winderhitzer und ein bis zu 80 m hoher Schornstein.

Detailansicht Schrägaufzug.

Die Möllerhalle diente zur Lagerung der Bestandteile des „Möllers“ (Erz, Koks und Zuschlagstoffe). Diese wurden mit der Bahn angeliefert und in die Bunker abgekippt. In der Etage darunter wurde der Möller mittels Bunkertaschen in die Hängebahnwagen gefüllt.

Über den Schrägaufzug gelangten die Hängebahnwagen auf die Gichtbühne in 27 m Höhe, um die Hochöfen von oben zu befüllen.

In der Gebläsehalle standen die Windmaschinen, die den „Kaltwind“ erzeugten. Dieser wurde in den Winderhitzern aufgeheizt und dann als „heißer“ Wind von unten in die Hochöfen eingeblasen.

Detailansicht Gebläsemaschine.

Koksbatterie. In der Kokerei wurde der Koks erzeugt, der als ein Bestandteil des Möllers zur Stahlerzeugung erforderlich war.

Die Arbeit in einem Hüttenwerk war weder einfach, noch ungefährlich. Doch sie war vergleichsweise gut bezahlt. Durch den Aufbau der Völklinger Hütte explodierte die Einwohnerzahl Völklingens von 7000 im Jahre 1876 auf 27000 im Jahre 1907.

Weitere Infos zur Bedeutung der Völklinger Hütte für die Region findest du hier.

Weitere Infos zu den einzelnen Produktionsschritten und Anlagenteile sind hier sehr übersichtlich dargestellt.

Den vorausgehenden Beitrag zur Völklinger Hütte findest du hier.

Zur Gebläsehalle siehe auch hier.

Ein dunkles Kapitel

12.393 Männer, Frauen und Kinder aus 20 Ländern waren während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiter in der Völklinger Hütte registriert. 261 von ihnen verloren ihr Leben, darunter 60 Kinder und Kleinkinder. 

Der französische Konzeptkünstler Christian Boltanski hat für sie in der Völklinger Hütte einen Erinnerungsort eingerichtet, der eine emotionale Auseinandersetzung mit deren Schicksalen ermöglicht. Mit unzähligen rostigen Archivkästen und einem riesigen Berg schwarzer Kleidungsstücke hat der Künstler eine begehbare Raum-Installation von 3,30 Meter Breite, 6 Meter Höhe und 18 Meter Länge geschaffen. Zwischen den Archivkisten führt ein enger nur von einigen Glühbirnen spärlich beleuchteter Gang zur Installation der Kleidungsstücke. Die mit leiser Stimme verlesenen Namen erinnern an jedes einzelne Schicksal.

Wer mehr über den Künstler oder seine Installation erfahren möchte, wird in der Besucherinfo der Völklinger Hütte fündig: https://voelklinger-huette.org/de/ausstellungen/-/christian-boltanski-die-zwangsarbeiter-erinnerungsort-in-der-voelklinger-huette/67

Vildmarksvägen

29. August 2021

Zurück in Vilhelmina bezogen wir wieder auf dem Camping Kolgarden Quartier. Der gut geführte Platz in herausragender Lage direkt am See ist eine absolut empfehlenswerte Ausgangsbasis für Fahrten in den Norden oder die Schleife über den Vildmarksvägen. Vilhelmina selbst, das Zentrum Südlapplands, bietet die Gelegenheit, sich mit allem was fehlt einzudecken.

Wir starteten heut unsere Tour über den Vildmarksvägen. Diese Schleife gilt als eine der eindrucksvollsten Strecken Schwedens. Von Vilhelmina aus geht es zuerst westwärts bis sich die Straße unmittelbar vor der norwegische Grenze über den Stekenjokk-Pass nach Süden windet. Dabei durchquert sie eine herrliche Fjelllandschaft, die zu Touren unterschiedlicher Länge einlädt. Sowohl auf der Stekenjokk-Strecke übers Fjell als auch auf der 342 bis Strömsund bieten sich viele tolle Stellplätze für Camper an.

Die Idylle auf diesem Bild lässt nur einen Schluss zu, die Wikinger müssen auf ihren Raubzügen durch Europa auch mit den Schwaben in Kontakt gekommen sein. Erstens ist den Schweden ein gewisser Hang zur Romantik nicht abzusprechen (Hölderlin). Zweitens zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass sie der schwäbischen Redensart nacheifern: „Faul därf mo sei, bloß net domm.“ Rechts im Vordergrund des Bildes sieht man einen Elektromotor auf dessen Welle eine Autofelge montiert wurde. Zusammen ergibt dies eine super Seilwinde, mit der man das Boot an Land ziehen kann und das ohne einen Tropfen Schweiß zu vergießen. Ich denke, da müssen die Historiker noch einige Rätsel lösen.

Wieder einmal ein Wasserfall. Die wenigen Anwesenden fotografierten alle die Stromschnelle, oder was davon noch übrig war. Nur ich tanzte mal wieder aus der Reihe. Ich fand ein riesiges Kehrwasser oberhalb der letzten Stufe viel interessanter. Der Schaum zeichnete hier ständig neue Strömungsmuster. Ich hätte stundenlang fotografieren können.

Zum Vergrößern einfach anklicken.

Am Trappstegsforsarna griff ich dann auch zur Kamera, um die Stromschnellen zu fotografieren. Der Treppenstufen-Wasserfall ist wirklich eine besondere Stromschnelle, die man nicht alle Tage sieht.

Langsam kommt das Fjell in Sichtweite.

Am Klimpviken genossen wir die Abendstimmung …

… und noch etwas mehr.