rätselhaft

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Ja, es ist Schachtelhalm. Allerdings handelt es sich nicht um die sterilen Sprosse, die wir alle kennen, sondern um die sporenzientragenden Triebe, die deutlich vor den allgemein bekannten Austrieben versuchen, gegen die Nachtfröste anzukommen.

Frauenschuh

Normalerweise zeige ich auf meiner Homepage keine Bilder von geschützten Pflanzen, während diese noch in voller Blüte stehen. Doch nachdem die Lokalpresse in Zusammenarbeit mit einem örtlich bekannten Naturfotografen die Blütensaison großformatig angekündigt hat, brauche ich mich nicht mehr zurückhalten.

Die mahnenden Worte in der Presse blieben nicht ohne Wirkung. Während vor 10 Tagen nur der übliche Trampelpfad zum Standort führte, verlief an diesem Wochenende bereits ein zweiter Pfad durch den Bestand. Wie so oft zählt eben nicht die gute Absicht, sondern das Resultat. Dieser Pressebericht diente dem Bestandschutz sicher nicht.

Um bei den Pflanzen auf Abstand bleiben zu können, fotografierte ich mit einem Tele und griff zum Teil auf Bildausschnitte zurück.

Zum Vergrößern wie üblich anklicken.

Die Blüten schieben sich vorsichtig aus dem Blattkelch. Nicht selten sind zwei „Schuhe“ übereinander angeordnet. Nachfolgend einige Eindrücke von voll entwickelten Exemplaren.

Doppelter Süden

Zum Vergrößern wie immer anklicken.

Manni hat zu seinem Projekt „Luftaufnahmen“ eingeladen. Mein Beitrag zielt auf den Kontrast, denn er besteht zum einen aus Aufnahmen vom herbstlichen Albtrauf (Süddeutschland), die in warmen Farbtönen gehalten sind.

Zum anderen zeigt mein Beitrag Luftaufnahmen aus der Südsee, in denen die Blautöne überwiegen.

Zweimal Süden = doppelter Süden!

Gegen den Corona-Koller 5

Die Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern.

Mit Manni, der auch eine eigene Homepage unterhält (mannisfotobude), traf ich mich unlängst zu unserem zweiten „Bloggertreffen“, wie er zu sagen pflegt. Unser Ziel war das abendliche, durch Corona entvölkerte Tübingen. Wir wollten eine der letzten Gelegenheiten nutzen, um die leeren, leblosen Gassen und Plätze festzuhalten.

Mit den letzten Sonnenstrahlen erklommen wir über den Kapitänsweg den Schlossberg und fanden sogar den Eingang zum Schloss Hohentübingen. Von dort erhaschten wir noch einen flüchtigen Blick ins Neckartal, das bereits im Schatten der untergehenden Sonne lag.

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Kurz nach 20 Uhr, also bei bestem Licht, wurden wir von der Security aus dem Schlosshof rausgeschmissen. Das nachfolgende Bild zeigt einen letzten Blick vom Schloss über die im Ammertal liegende Altstadt. Rechts, in Verlängerung der Schlossmauer, erkennt man das erleuchtete Verbindungshaus der Burschenschaft Roigel. Dieses steht in exklusiver Lage direkt vor dem Schlosstor und ist eines der wenigen Häuser Tübingens, das Ausblicke sowohl ins Ammertal (links) als auch ins Neckartal ermöglicht.

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Im Garten des Verbindungshauses steht die größte und älteste Freiluftkegelbahn Süddeutschlands. Sie soll bereits 1789 erbaut worden sein. Das Ende der Kegelbahn markiert ein Gartenhaus (Fachwerksbau rechts unten), in dem auch schon Eduard Mörike gewohnt haben soll, die sogenannte „Villa Rattenkull“.

Den nahezu menschenleeren Marktplatz erreichten wir zur blauen Stunde. Über die Kornhausstraße, die wie die restlichen Gassen weitgehend entvölkert war, gelangten wir zur Krummen Brücke. Dort liesen wenigstens die Fahrräder Rückschlüsse auf die dort lebende Bevölkerung zu.

Ein Besuch in Tübingen ohne den obligatorischen Blick auf die Neckarfront ist natürlich undenkbar. Wir hatten uns das am häufigsten abgelichtete Motiv der Stadt für den Schluss aufgehoben. Sogar die Venus gesellte sich dazu, die an diesem Abend durch eine leichte Schleierbewölkung etwas aufgeblasen daherkam.

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Der Ipf bei Bopfingen, ein Zeugenberg, erhebt sich mit 668 m hoch über die Stadt und ist mit seiner markanten Silhouette das Wahrzeichen Bopfingens. Schon von jeher zog der Ipf mit seiner exponierten Lage die Menschen in seinen Bann. Die beeindruckendsten Siedlungsreste haben die Kelten hinterlassen. Vieles spricht dafür, dass sich auf dem Ipf der Sitz eines bedeutenden Keltenfürsten befand. Das imposante System aus mehreren Ringwällen, die den gesamten Berg mehrfach umschlossen haben, ist noch heute selbst aus großer Entfernung gut zu erkennen.

Vom Wanderparkplatz aus hat man mehr als die Hälfte des Anstieges bereits hinter sich. Über eine schöne Lindenallee erreicht man das Hochplateau des Berges. Die Allee wurde 1811 angelegt, als der württembergische König den Ipf besuchte.

Bereits beim Anstieg bekommt man Einblicke in das System der bis zu 6 m mächtigen Ringwälle. Der Ausblick von oben auf Bopfingen, die weit verstreuten Gemeinden und das Nördlinger Ries ist phantastisch.

Der unterhalb des Plateaus gelegene Ringwall trägt zahlreiche aus Steinen gelegte Liebesbezeugungen und sonstige Lebensnachweise. Ein recht aktuelle Aufschrift verweist auf Corona und bietet zugleich Lösungen an: Bier und die Liebe zu Marie. Da kann ja nicht mehr viel schief gehen.

Weiter im Westen passiert man das Schloss Kapfenburg. Die ehemalige Deutschordensfeste, seit 1806 dank Napoleon im Besitze des Landes Baden-Württemberg, ist heute eine internationale Musikschulakademie.

In einem Taleinschnitt des Albtraufs südlich von Aalen ist die Quelle des Weißen Kochers ein lohnendes Ziel.  An zahlreichen Stellen sprudelt und sickert das Wasser aus dem Hang, eine Karstquelle wie aus dem Bilderbuch, die bereits nach wenigen Metern ein munteres Bächlein füllt.

Bei Schneeschmelze oder ergiebigen Niederschlägen tritt das Wasser aus einem Bröller beachtlicher Größe direkt aus dem Steilhang. Wegen des trockenen Frühjahrs war dieser bei unserem Besuch leider nicht mehr aktiv, doch bereits knapp darunter trat das Wasser an die Oberfläche.

Nach dem Zusammenfluss mit dem Schwarzen Kocher firmiert das Flüsschen dann unter dem schlichten Namen Kocher. Dieser mäandriert hinter Abtsgmünd durch ein herrliches Tal der Stadt Gaildorf entgegen.