Menschen unterwegs

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Vorwärtskommen wollen alle!

Unterwegs in Hong Kong: Gestern noch mit Mundschutz, heute schon mit Maulkorb.

Die unterschiedlichen Informationen und Botschaften sind spannend, aber auch ermüdend!

Auf Tour die Welt erfahren!

Unterwegssein ist reizvoll, doch ohne Zuhause wird es schnell zur Torture!

Kaiserstuhl 2, Taubergießen

Die meisten Auengebiete des Oberrheintals überlebten im 19. Jahrhundert die Tullasche Rheinbegradigung nicht. Nördlich des Kaiserstuhls erstreckt sich heute parallel zum Rhein eines der letzten rechtsrheinisch verbliebenen naturnahen Auengebiete, der Taubergießen. Seit diese Altrheinaue 1979 unter Schutz gestellt wurde, bildet sie mit 17 km² eines der größten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs. Während für einige Teile ein Betretungsverbot gilt, können andere erwandert oder mit dem Fahrrad oder Boot befahren werden. Der Taubergießen ist ein Naturschutzgebiet von internationaler Bedeutung und ist deshalb auch Bestandteil des Schutzgebietsnetzes Natura 2000.

Nur wenige Meter von unserem zweiten Übernachtungsplatz entfernt, bot sich bei Sonnenaufgang dieser Ausblick auf den Altrhein mit seinen Auwäldern. Entlang der Rheinstraße, die den Fluss mit der Ortschaft Weisweil verbindet, hat der Holzkunstsäger Karl Blattmann zahlreiche Skulpturen aufgestellt. Damit sorgt er für eine besondere Abwechslung entlang des Europäischen Radweges, der hier Deutschland mit Frankreich verbindet.

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Zurück am Kaiserstuhl bestaunten wir die historische Altstadt von Endingen. Wer vor hat den Kaiserstuhl zu besuchen, sollte keinesfalls auf einen Rundgang durch diese Stadt verzichten. Es lohnt sich!

Dank Corona war das Städtchen wie ausgestorben. Im Sommer und Herbst, wenn die zahlreichen Weinlokale geöffnet haben, pulsiert hier in den Gassen und auf den Plätzen natürlich das Leben.

Kaiserstuhl 1

Die warmen Tage nach der langen Frostperiode im Februar nutzten wir zu einer ersten Ausfahrt an den Kaiserstuhl. Drei Tage können wir uns mit unserem Camper völlig autark und damit coronakonform bewegen, so dass wir nicht mehr Kontakte eingehen müssen, als zuhause. Von unserem ersten Übernachtungsplatz aus genossen wir am anderen Morgen diese herrliche Aussicht über den „Texaspass“. Hier windet sich die Straße von Oberbergen kommend einem Lasso gleich durch das bekannte Anbaugebiet „Bassgeige“. Diese Aussicht wurde im Jahre 2020 als schönstes Weinpanorama Badens gekürt.

Der Kaiserstuhl, ungefähr auf Höhe von Freiburg im Oberrheingraben gelegen, entstand vor ca. 15 Millionen Jahren durch einen Vulkanausbruch. Während der letzten Eiszeit kam es dann durch Windverfrachtung zu massiven Lössablagerungen. Diese können am Kaiserstuhl eine Mächtigkeit von 10 bis 40 m erreichen und sind die Grundlage für dessen landwirtschaftliche Nutzung.

Bei den Terrassen links handelt es sich also nicht um die Reisterrassen auf Bali, sondern um Weinbauterrassen am Kaiserstuhl. Weinbau gibt es hier seit der Römerzeit. Schon früh wurden am Kaiserstuhl zur besseren Bewirtschaftung kleinflächige Terrassen angelegt. Ab den 50er-Jahren begann man die Anbauterrassen zu vergrößern. In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde dann mit deutscher Gründlichkeit die Ökologie auf der Schlachtbank der Ökonomie geopfert. Unter massivem Maschineneinsatz wurde der Kaiserstuhl umgegraben und großflächig terrassiert. Erst Ende der 70er-Jahre leiteten Bürgerproteste und ausgedehnte Rutschungen, die nach größeren Niederschlägen auftraten, ein Umdenken ein. So konnten im letzten Moment die wenigen verbliebenen und für die Region typischen Hohlwege geschützt und einige Naturschutzgebiete ausgewiesen werden. Denn der Kaiserstuhl beherbergt aufgrund seiner außergewöhnlichen klimatischen Lage eine ganz besondere Tiere- und Pflanzenwelt.

Der Kaiserstuhl mit seinen zahlreichen Wirtschaftswegen ist heute ein bevorzugtes Wandergebiet. Hier schweift der Blick von Burkheim aus über Rebflächen und die Rheinebene hinüber zu den im Elsass gelegenen Vogesen.

Burkheim ist ein kleiner Flecken mit historischem Ortskern, der inmitten von Rebflächen gelegen, natürlich von Weinanbau und Weintourismus lebt. Nachfolgend noch eine kleine sprachliche „Lektion“:

Ins Hochdeutsche übersetzt lautet die Aufschrift: “ Ein Krüglein guter Burkheimer Wein war schon immer das Beste.“

Unweit von Burkheim gelangt man zum Rhein, der hier die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich bildet. Auf der Dammkrone verläuft der Rheinradweg EV15 der dem Flusslauf von der Quelle am Oberalbpass (Schweiz) bis zur Mündung in die Nordsee (Niederlande) folgt.