Fjordlands

Am Montag, 06. Februar, erreichten wir das Örtchen Manapouri am gleichnamigen See. Von hier aus starten die Tagestouren zum Doubtful Sound. Da der Wetterbericht für die nächsten Tage Sonne pur voraussagte, buchten wir sowohl für den Doubtful als auch für den Milford Sound eine Tour.

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Abgesehen von der Aussicht über den See und einen Zugang zum „Beach“ bot unser Campground weitere Atraktionen. Eine alte Frau, sicherlich bereits um 80, führte den Platz mit viel Humor, einem freundlichen Lächeln, hohem persönlichen Einsatz und eigenen Regeln. Hierzu gehörte die Bettruhe um 22 Uhr. Zu dieser Zeit kam sie selbst in die Küche und räumte mit einem Lächeln aber zielstrebig den Aufenthaltsraum. Die Oldtimer, die in großer Zahl auf dem Gelände standen, hatten das Alter ihrer Besitzerin noch nicht erreicht.

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Dienstag, 07. Februar

Die Tour zum Doubtful Sound beginnt mit einer Bootsfahrt über den Lake Manapouri. Bereits hier eröffnen sich tolle Ausblicke auf die den See umschließende Bergewelt.

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Lake Manapouri im Gegenlicht der Morgensonne.

Am größten Kraftwerk Neuseelands – siehe Aluminiumwerk in Bluff – steigt man dann in einen Bus um. Auf der ehemaligen Baustraße für das Kraftwerk durchquert man einen traumhaften Urwald, überwindet eine Passhöhe und erreicht schließlich das Ende des Doubtful Sounds. Von hier aus geht es mit dem Schiff den Sound entlang bis hinaus in die Tasman Sea und wieder zurück.

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Schären schützen den Eingang des Sounds vor der sonst rauen Tasman Sea

Immer wieder eröffnen sich neue Persektiven auf die Bergwelt und den Regenwald, der die steilen Bergflanken überzieht. Von den hunderten Wasserfällen, die hier normalerweise über die Felswände hinab stürzen, waren nur wenige Rinnsale übrig geblieben. Zu gering waren die Niederschläge der letzten Wochen. Dafür hatten wir strahlenden Sonnenschein. Der Sound war insgesamt weiter und die umgebenden Berge wesentlich flacher, als wir uns das vorgestellt hatten.

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Mittwoch, 08. Februar

Kurz nach 7 Uhr verlassen wir unseren Campground. Hinter Te Anau schafft es die Sonne über den Berg und taucht die Landschaft in neues Licht.

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Vorbei an Seen und durch prächtigen Regenwald dringt man in hoch alpine Regionen vor. Die Reste an Gleschern sind spärlich, die blanken Felshänge, die vor 100 Jahren sicherlich alle noch vereist waren, sind dagegen zahlreich.

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Als wir am Sound ankamen, erhielten wir noch ohne Probleme einen Parkplatz und der riesig dimensionierte Busparkplatz war noch fast leer. Die Cruise auf dem Milford Sound dauerte gut 2 Stunden. Das ganze Szenario ist hier schon eher mit den norwegischen Fjorden vergleichbar. Die Landschaft ist wesentlich alpiner und der Sound enger, als dies beim Doubtful Sound der Fall war.

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Durch die Reste an Vergletscherung, gibt es am Milford Sound ganzjährige Wasserfälle.

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Als wir  um die Mittagszeit zurück an den Anleger kamen, trauten wir unseren Augen nicht. Die Schalterhalle war voll, auf dem Busparkplatz war keine einzige Parkbucht mehr frei, überall herrschte hektische Betriebsamkeit. Boote kamen und gingen und auf den naheliegenden Flugplatz starteten und landeten die Maschinen für Rundflüge. Insgesamt konnte man den Eindruck gewinnen, dass hier Tag täglich mit viel Routine und Professionalität eine ungeheure Anzahl von Touristen verarztet wird. Natur- und Landschaftserlebnis als Massenware. Beeindruckend war es dennoch.

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Der Mitre Peak zieht die Blicke unwillkürlich auf sich.

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Auf halbem Wege nach Te Anau bezogen wir am späten Nachmittag Quartier auf dem Cascade Creek Campground der Nationalparkverwaltung und genossen für den Rest des Tages die Sonne. Bis zur Dunkelheit füllte sich der Platz und bereits um halb 6 Uhr am anderen Morgen brachen die ersten noch bei völliger Dunkelheit wieder auf. Was ist das für eine hektische Art zu Reisen?

Versuch einer Bilanz:

Der Doubtful Sound ist der abgelegenere  aber weniger spektakuläre. Schon alleine wegen der Dauer und den hohen Kosten ist hier nur ein Bruchteil der Touristen unterwegs wie am Milford Sound. Dieser ist spektakulärer, hat aber den Nachteil dass man als touristische Massenware umgeschlagen wird.

Auch wenn man nicht vergleichen sollte, dennoch: Norwegens Fjorde sind weit spektakulärer und erschließen sich mit einer relativ billigen Fähre. Nur Regenwald haben sie nicht zu bieten.


4 Gedanken zu “Fjordlands

  1. Tolle Bilder vom Doubtful Sound bei Sonnenschein und blauem Himmel, Regenbilder können dann wir beisteuern. Euch noch viel Spaß, wir müssen morgen zurück fliegen.

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  2. Hallo Ihr Weltenbummler, …auf der anderen Seite der Welt ist halt alles ein bisschen anders, dafuer bekommt Ihr noch auf der Nordinsel die geothermischen Gebiete zu sehen. Somit alles in einem Durchgang.
    Deine Bilder sind wie immer spitze.
    LG Gudrun und Herbert

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  3. Ich teile den Eindruck über den Milford Sound. Dennoch, trotz der großen Abfertigung ein wirkliches Highlight! Die gesamte Milford Road müsste man eigentlich erwandern so schön ist sie!

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