Hundertwasser und die Braukunst

Wie, so fragt man sich, kommt der Wiener Künstler Friedensreich Hundertwasser nach Abensberg in die tiefe Provinz Oberbayerns? Ganz einfach: Leonhard Sallek, der Besitzer der Brauerei Kuchelbauer, hatte die zündende Idee, sich von Hundertwasser einen Turm in seinen Biergarten stellen zu lassen. Dass der Turm 70 m hoch werden sollte, ging dann aber doch über den Durst der bayrischen Denkmalspfleger und so brachte es der fertige Turm schließlich auf gut 34 m. Dennoch, der Kuchelbauer Turm mit seiner weithin sichtbaren Goldkuppel entwickelte sich im Lauf der Jahre zu einem Besuchermagnet und damit zu einer einzigartigen Werbekampagne.

Hundertwasser erlebte den Bau seines Turmes jedoch nicht mehr. Damals bereits in Neuseeland lebend, verstarb der Künstler auf der Rückfahrt nach Europa am 19.02.2000 an Bord der Queen Elisabeth II vor Brisbane (Australien).

Der Architekt Peter Pelikan, der zuvor schon mehrere Projekte zusammen mit Hundertwasser umgesetzt hatte, errichtete den Kuchelbauer Turm, der 2010, am Tag des Bieres, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Bis heute befinden sich in Kuchelbauers Bierwelt Kunst, Braukunst und Kommerz im Einklang.

Auf dem Gelände der Brauerei vollendete Pelikan noch ein weiteres Bauwerk im Stile Hundertwassers, das KunstHaus Abensberg mit dem extrem schiefen Turm als Markenzeichen. Der Umbau einer alten Villa beherbergt eine Dauerausstellung zum Leben und Schaffen des Künstlers Friedensreich Hundertwasser.


12 Gedanken zu “Hundertwasser und die Braukunst

  1. Was für märchenhaft schöne Gebäude. Sie sind auf jeden Fall ein Hingucker und zweifellos sehr werbewirksam. Schade, dass Hundertwasser die Verwirklichung seiner Ideen nie bewundern konnte.
    Auf jeden Fall hast du eine sehr schöne Fotoserie erstellt, sodass wir sie auch hier genießen können.
    Vielen Dank Horst.

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    1. Hallo Rudi,
      herzlichen Dank für deine nette Rückmeldung. Ob Hundertwasser mit dem Turm zufrieden gewesen wäre, weiß ich nicht, denn an seinem Entwurf wurde noch einiges geändert.
      Liebe Grüße, Horst

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    1. Hallo Herbert,
      herzlichen Dank! Hundertwasser schafft mit seinem Baustil ganz bewusst einen Kontrapunkt zur rechteckigen „Normal-Architektur“. Damit hat er zumindest eines erreicht, er wurde zum Leuchtturm einer anderen Architektur.
      Viele Grüße, Horst

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  2. Lieber Horst,
    mich faszinieren diese Gebäude, was mich sehr interessieren würde, ist wie die Gebäude innen aussehen / aufgeteilt sind. Als Werbemaßnahme ist es eine geniale Idee. Danke für’s zeigen.
    Liebe Grüße Brigitte

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