Dresden, wenn der Tag erwacht

Von den Elbwiesen aus hat man zu jeder Tageszeit einen herrlichen Blick auf die Altstadt. Als Fotograf schätzt man natürlich das Morgenlicht. Die Sonne hatte es noch nicht über den Horizont geschafft, als ich den ersten Platz für mein Stativ gefunden hatte.

Als Dresden im Licht der aufgehenden Sonne erstrahlte, verblasste der Mond.

Für alle, die es wissen wollen, die Türme gehören von links: Dem Ständehaus, dem Stallhof, zum Residenzschloss und zur Hofkirche.

Von der Carolabrücke aus überblickt man die komplette Skyline von Elb-Florenz. Unteres Bild links beginnend: Die Kunstakademie mit der „Zitronenpresse“, dahinter die Frauenkirche, Sekundogenitur (helles Gebäude), Ständehaus, Turm des Residenzschlosses, Schlosskirche, Augustusbrücke und darüber Teile des Zwingers sowie die Semperoper.

Von der Augustusbrücke aus ist linker Hand der Stallhof zu sehen, es folgt die Hofkirche, der Zwinger und die Semperoper, davor das italienische Dörfchen gefolgt vom Basteischlösschen.

Landshut, die Perle Niederbayerns

Bereits bei Gründung von Landshut im Jahre 1204 thronte über der Stadt die gleichnamige Burg. Erst im 16. Jahrhundert wurde sie in Trausnitz umbenannt.

Vom Hofgarten, der sich am Burgberg entlangziehenden Parkanlage, hat man eine prächtige Aussicht über die Stadt.

Durch das Ländtor betritt man von der Isar her die südliche Altstadt. Das nachfolgende Bild zeigt den wuchtigen Turm des aus dem 14. Jahrhundert stammenden Stadttors und im Kontrast dazu den filigranen Turm der Pfarrkirche St. Martin. Der Bau der Kirche wurde 1385 begonnen, der Turm aber erst 1500 vollendet. Mit gut 130 m Höhe ist dies der höchste Ziegelsteinturm der Welt.

Landshut war anfangs Stammsitz der Wittelsbacher und damit die Hauptstadt Bayerns. Aufgrund seiner verkehrstechnisch genialen Lage entwickelte sich die Stadt zu einem lukrativen Handels- und Kulturzentrum. Aufdem Höhepunkt ihrer Macht war Landshut die reichste Stadt Bayerns, reicher noch als München. Bis heute spiegelt sich dies im architektonischen Erscheinungsbild der Altstadt wider. Die Bebauung um die Marktstraße „Altstadt“ gilt als einer der bedeutendsten und am besten erhaltenen historischen Stadtkerne Deutschlands.

Landshut ist die Stadt der Giebel. …

… Fassaden …

und verspielten Details.

Viele der alten Patrizierhäuser entlang der Altstadt sind zur Straße hin mit Arkadengängen ausgestattet. Hier lässt sich die Entwicklung der Architektur vom Kreuzgrat- zum Kreuzrippengewölbe gut verfolgen.

Im reichen Landshut hatte man sich schon früh die italienische Lebensphilosophie zum Vorbild genommen. So entstand bereits 1540 mit der Stadtresidenz der erste Renaissancebau nördlich der Alpen. Wie das nachfolgende Foto zeigt, wird diese niederbayrische, lebensbejahende Lässigkeit noch heute gepflegt.

Passau

Die Altstadt Passaus wurde in strategisch herausragender Lage auf einer schmalen Halbinsel zwischen Inn und Donau errichtet. Kommt man von Süden über die Marienbrücke, die den Inn überspannt, in die Stadt, hat man diesen prächtigen Blick auf die alte Residenz und den Dom St. Stephan.

Der Inkai bildet die südliche Uferpromenade entlang der Altstadt. Er folgt dem Flusslauf über den Schaiblingsturm hinaus bis zur Landspitze. Der dortige Zusammenfluss von Inn, Donau und Ilz hat Passau als Dreiflüssestadt bekannt und wegen der häufigen Hochwasser auch berüchtigt gemacht.

Der St. Stephansdom wurde auf dem höchsten Punkt der Passauer Altstadt errichtet. Die Historie der Vorläuferkirchen reicht bis ins Jahr 450 zurück. Nachdem verheerenden Stadtbrand 1662 wurde die Kirche im Stile des italienischen Barock wiedererbaut.

Der Kirchenbau verfügt über den größten barocken Innenraum nördlich der Alpen und ist zudem für seine prunkvollen Stuckarbeiten berühmt. Er gilt als bedeutendste Barockkirche italienischer Prägung in Deutschland. Die goldene Kanzel entstand 1726 in Wien. Besonders hervorzuheben ist die Orgel. Sie gilt mit ihren fünf Orgelwerken, 17974 Pfeifen und 208 Registern als größte Domorgel der Welt. Erbaut wurde diese berühmte Orgel 1928. Wer sich für Orgeln interessiert, sei an diese Adresse verwiesen.

Einen Besuch in der Passauer Altstadt mit ihren Gassen, Durchgängen und kleinen Plätzen kann man natürlich nach Belieben ausdehnen, denn „keine Stadt ist so fotogen wie Passau“, sagt zumindest die Passauer Stadtverwaltung. Das wollte ich doch gleich mal bildlich bestätigen.

Von der Veste Oberhaus, die zwischen Donau und Ilz nördlich der Altstadt den Bergrücken sichert oder vom Aussichtspunkt neben der empfehlenswerten Panoramagaststätte Oberhaus, hat man einen herrlichen Blick auf Passau.

Im Panorama ist die Lage Passaus auf der schmalen Landzunge zwischen Inn und der Donau im Vordergrund besonders gut zu erkennen. (Vergrößern durch anklicken lohnt sich bei Panoramen immer!)

Schlögener Schlinge

Bei dieser Donauschleife handelt es sich laut Wikipedia um den größten Zwangsmäander Europas. Das nachfolgende Panorama von dieser Schleife setzt sich aus sechs hochformatigen Aufnahmen zusammen. (Anklicken lohnt sich wirklich)

Vom Schlögener Blick hat man eine ungehinderte Aussicht auf die Schlögener Schlinge. Hier wird die Donau von extrem harten Granitformationen zu einer extrem engen 180°-Wende gezwungen. Vom Parkplatz aus erreicht man in nur 15 Minuten die Aussichtsplattform oberhalb der Donau. Ein Weg, der sich lohnt!

Linzer Kulturhappen

Vom „Lentos“, dem Museum für zeitgenössische Kunst, geht der Blick durch das „Donaufenster“ hinüber zur Neustadt. Links zieht sich der Bau des Ars Electronica Centers entlang der Donau. Zwischen dessen Gebäudeteilen erblickt man den hellblauen Bau der Stadtwerkstatt, des ältesten autonomen Kulturzentrums der Stadt und oben auf dem Pöstlingberg wacht die Wallfahrtsbasilika „Sieben Schmerzen Maria“.

Das Lentos zählt zu den wichtigsten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst in Österreich. Aus der vielseitigen Sammlung nachfolgend ein Beispiel von Anselm Glück, einem Wiener Künstler.

Wir interessierten uns für die Sonderausstellung über die in Wien aufgewachsene Friedl Dicker-Brandeis, einer Bauhausschülerin mit Verbindungen zur Mössinger Pausa. Sie machte sich einen Namen als Malerin, Designerin und Innenarchitektin. Wegen ihrer jüdischen Abstammung und ihrer Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei geriet sie schon bald ins Fadenkreuz der Nazis. 1942 erfolgte ihre Deportation ins KZ Theresienstadt. Zwei Jahre später wurde sie in Auschwitz ermordet.

Ein besonderes architektonisches Highlight ist der Gebäudekomplex der Anton Bruckner Privatuniversität für Musik, Schauspiel und Tanz.

In einem Architektenwettbewerb setzte sich 2008 das Linzer Architekturbüro 1 ZT GmbH mit seinem Entwurf durch. Zum Wintersemester 2015/16 konnte die Uni nach vierjähriger Bauzeit ihren Neubau in Betrieb nehmen.

Linz leuchtet!

Die Nibelungenbrücke verbindet die Linzer Alt- und Neustadt. Oben rechts das Linzer Schloss, links der Brücke eines der beiden Brückenkopfhäuser aus der NS-Zeit, die den Hauptplatz zur Donau hin begrenzen.

Links der Donau, direkt an der Nibelungenbrücke, erhebt sich der unkonventionelle Bau des 1995 erbauten Ars Electronica Centers, einem „Museum der Zukunft“, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Zusammenhänge zwischen Kunst, Technik und Gesellschaft aufzuzeigen.

Der bei Tageslicht eher langweilig erscheinende Bau entfaltet seine volle Pracht erst am Abend, wenn die Leuchtdioden die Glasfassade in wechselnden Farben erstrahlen lassen.

Am Taubenplatz zieht am Abend die blau erleuchtete Linzerie die Aufmerksamkeit auf sich. Auf der Homepage dieses Einkaufszentrums wird behauptet, dass die Linzerie „der neue Lieblingsplatz für Fashion, Food und Feinkost“ sei.

Auch das rechte Donauufer wartet mit einem illuminierten Baukörper auf. Das 2003 eröffnete Kunstmuseum Lentos spiegelte sich bei unserem Besuch in einem zum Abendlicht passenden lila Farbton im Wasser der Donau. Das „Donaufenster“, eine Aussparung in diesem 130 m langen Quader, verleiht dem Bauwerk, trotz seiner Größe, eine gewisse Leichtigkeit.

Die nächtliche Beleuchtung des Museumseingangs verdeutlicht, dass das Lentos weit über Österreich hinaus, als wahrer Leuchtturm zeitgenössischer Kunst gilt.

Linz lohnt!

Als Linz 2009 zur Kulturhauptstadt Europas nominiert wurde, war der Wandel der Industriestadt bereits in vollem Gange. Wer Linz insbesondere seines kulturellen Angebots besuchen möchte, sollte dies allerdings nicht vor April tun, zuvor ist die Auswahl etwas eingeschränkt. Ein Besuch der Stadt lohnt jedoch allemal.

Die sehenswerte Altstadt liegt rechts der Donau. Ihr Herzstück ist der bereits 1230 angelegte Hauptplatz, einer der größten Stadtplätze Europas. Seine heutige sehr homogen wirkende Bebauung erfolgte zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Nur die Brückenhäuser, die den Platz zur Donau hin abschließen, wurden während der Naziherrschaft hingeklotzt. Dominiert wird der Platz von der 20 m hohe Dreifaltigkeitssäule. Sie wurde im Anschluss an die Pestzeit (1708 – 1713) errichtet, um deren Opfer zu gedenken.

Am Hauptplatz gleicht keine Fassade der anderen. Doch tolle Fassaden finden sich in der gesamten Altstadt zuhauf.

Cafes, hier das bekannte Cafe Glockenspiel, gibt es in großer Zahl. Natürlich darf die Linzer Torte nicht fehlen.

Die Landstraße, Hauptachse der Altstadt, wird nicht nur von den Oberleitungen der Straßenbahn geprägt, die mich sehr an die 50er Jahre in Stuttgart erinnerten, sondern auch von der Ursulinenkirche mit ihren beiden prächtigen Türmen.

In der Neustadt fiel mir gleich hinter dem Ars Electronica Center die Stadtwerkstatt mit der Cafe-Bar Strom auf. Bereits die Fassade verdeutlicht den alternativen Anspruch des autonomen Künstlerkollektivs, das bereits seit 1979 besteht.

Freie Kunst trifft man in Linz natürlich auch an anderer Stelle wie hier an einem Pfeiler der Nibelungenbrücke. Allerdings war dieses Graffiti nur ein schwacher Trost dafür, dass der Mural Harbor, eine Freilichtgalerie mit über 50 großflächigen Graffitis, geschlossen hatte. Siehe hierzu einen interessanten Beitrag von Jürgen.

Chiemsee

Am 08. März 2022 brachen wir zu einer kurzen Reise nach Linz auf. Am Chiemsee wollten wir unseren ersten Stopp einlegen, doch das gestaltete sich nicht so einfach. Alle Camping- und Stellplätze waren noch zu und die Parkplätze verständlicherweise für Camper nachts gesperrt. Natürlich hätte man an einem Autobahnparkplatz oder im tiefen Hinterland einen Platz gefunden aber wir hatten noch einen Campingplatz auf dem Schirm, der ganzjährig geöffnet sein sollte.

Am Campingplatz Seehäusel bei Chieming erfuhren wir dann, dass am Chiemsee alle Plätze den Winter über schließen müssen und erst ab April wieder öffnen dürfen. Aus rein menschlichen Gründen durften wir unseren Camper dann doch abstellen, da wir keinerlei Dienstleistung benötigten, um „von der Straße weg zu sein“. Nochmals herzlichen Dank für das Entgegenkommen!

Wir genossen den Abend und den Morgen am See bei Alpensicht und Sonnenschein.