Im Prachtkleid

Das Prachtkleid der Vögel zeigt an, dass sie während der Balz- und Brutzeit offensichtlich einen Hormonschub erleben, der ihr Verhalten erheblich beeinflusst. Bei dem Stockentenpärchen, das sich in unseren Gartenteich verirrt hatte, konnte man das gut beobachten. Die nachfolgende Story ist natürlich frei erfunden und jenseits jeglicher wissenschaftlichen Erkenntnis.

Unser erhabener Erpel wollte seine liebliche Lady mit einem abgelegenen Eigenheim für sich gewinnen. Hier würde ihm kein anderer Artgenosse die Geliebte ausspannen, so seine Überlegung.

Doch die Auserwählte testete das Tiny Haus auf Herz und Nieren.

Da verfehlte selbst der Schlafzimmerblick unseres Erpels seine Wirkung. Denn dem wachsamen Auge seiner Lady entging nichts.

Und so blieb ihm nach einem Tag des Probewohnens nichts anderes übrig, als gemeinsam mit seiner Lady den Rückzug aus der unzulänglichen Bleibe anzutreten.

Überraschungsgäste

Heute beim Mittagessen entdeckte ich ein Pärchen Stockenten in unserem Gartenteich. Ihre Landung hatten wir nicht bemerkt. Sie blieben den ganzen Tag und erweckten den Eindruck, als wollten sie bleiben. Darf ich die Schönheiten kurz vorstellen? Später gibt es dann mehr zu sehen.

Austernfischer & Co

Austernfischer ist eine Vogelart, die entlang der norwegischen Atlantikküste weit verbreitet ist. Mit seinem markanten Brutkleid und seinem aggressiven Verhalten während der Brutzeit, ist er einer der auffälligsten Watvögel auch in Norwegen.

Seine scharfen Warnrufe und der halb geöffnete Schnabel sind eindeutige Drohgebärden. Vögel, die diese Warnung nicht respektieren, werden sofort angegriffen.

Austernfischer können bis zu 44 Jahre alt werden. Sie sind sehr gesellig und leben nur während der Brutzeit isoliert. In der Regel pflegen sie eine lebenslange Partnerschaft. Beim Nestbau sind sie nicht anspruchsvoll. Sie können in Bootshäusern, auf Veranden, auf Feldern, Wiesen oder in einer Felsmulde ihre 2 – 4 Eier ablegen, die sie abwechselnd bebrüten. Die nachfolgenden Bilder zeigen einen brütenden Austernfischer in einer Mulde oberhalb der Wasserlinie und das zugehörige Gelege.

Frisch geschlüpfte Jungvögel sind absolute Wollknäuel.

Ein weiterer weit verbreiteter Watvogel ist der Rotschenkel, der bei der Futtersuche auch mal auf Tauchstation geht.

Einfach niedlich

Neulich hatte ich die Gelegenheit bei der Schwabenlamm Schäferei in Heroldstatt einen Blick ins „Wochenbett“ zu werfen. Von Mai bis Dezember beweiden deren 600 Merinolandschafe (Württemberger Schaf) die Kalkmagerwiesen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen auf der Schwäbischen Alb. In dieser Zeit bietet der Stall viel Platz für Muttertiere kurz vor oder nach dem Ablammen.

Ohne die Auen (Muttertiere) ginge hier natürlich nichts, doch die Hauptrolle spielen eindeutig die frisch geborenen Lämmer.

Wie an der eingetrockneten Nabelschnur zu sehen, waren die Lämmer erst wenige Tage alt. Alle waren quicklebendig und überaus neugierig. Sie kauten zwar bereits auf dem Stroh herum, doch Muttermilch war natürlich noch ihre Hauptnahrung.

Die Schäferei dient auf der Schwäbischen Alb auch der Landschaftspflege. Ohne sie würden die Magerwiesen verbuschen und damit die alte Kulturlandschaft mit ihren Offenflächen verschwinden.

Info zur Aufnahmetechnik: Wegen der schwierigen Belichtungsverhältnisse im Stall wurden alle Aufnahmen mit ISO 1600 und Blende 5,6 aufgenommen. Die Belichtungszeit schwankte je nach Situation zwischen 1/125 und 1/400 Sekunde. Kamera: Canon R6 mit dem alten Standardzoom 24-105 mm. Wer hätte vor 10 Jahren geglaubt einmal mit ISO 1600 derart detailreiche und farbechte Bilder zu machen?

Taubenschwänzchen

Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) ist aufgrund seines Schwirrfluges auch als Kolibrischwärmer bekannt. Mit einem Flügelschlag von bis zu 90 Hertz ist es in der Lage seine Position selbst gegenüber einer bewegten Blüte exakt einzuhalten. Dazu kann es auch rückwärts fliegen. Mit diesen fliegerischen Fähigkeiten und einem langen Saugrüssel ausgestattet kann das Taubenschwänzchen innerhalb von 5 Minuten ca. 100 Blüten besuchen.

Die hohe Schlagfrequenz bedeutet, dass selbst bei einer Verschlusszeit von 1/1000 Sekunde ungefähr der fünfte Teil einer Abwärts- oder Aufwärtsbewegung des Flügels abgebildet wird. Die Flügel verwischen. Ausnahme: Erwischt man den Flügelschlag im Umkehrpunkt, hat man die Chance auf eine relativ scharfe Abbildung.

Doch nicht nur das Flugverhalten macht diesen Schwärmer interessant. Im Unterschied zu anderen Schwärmern, die in der Regel Nachtfalter sind, ist das Taubenschwänzchen tagaktiv. Das Taubenschwänzchen ist ein Wanderfalter. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den gesamten Mittelmeerraum und die mittleren Breiten Eurasiens, ist aber von der Jahreszeit abhängig, da es nur in frostfreien Regionen überwintern kann. Im Sommer weitet es seinen Lebensraum im Norden nach Skandinavien und in das südliche Sibirien aus und im Winter geht es in Afrika und Asien weiter nach Süden. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 80 km/h kann es innerhalb von zwei Wochen eine Strecke von ca. 3000 km zurücklegen. Vieles an diesem Insekt ist jedoch noch unerforscht.

Bei der Morgentoilette

Bei einem morgendlichen Streifzug entlang der Felsenküste konnte ich einen jungen Kormoran bei seiner Morgentoilette beobachten.

Was will der denn?

Bin ich nicht spitze?

Schau mir in das Auge Kleiner! So einen Rollo hättest Du wohl auch gern. Voll erotisch kann ich Dir sagen und ganz schön praktisch!

Der kann mich mal!

Ach wie gut, dass niemand weiß, …

… dass ich Schlangenhalsvogel heiß?

Wendehals habe ich abgelehnt!

So ein Federkleid macht ganz schön Arbeit.

Aber Kopf hoch, der mit seinen Falten hat´s auch nicht besser!

Jetzt ist´s aber genug! Die Show ist gelaufen – und tschüssi!