Pläne sind zum Ändern da!

Natürlich hatten wir einen Plan: Möglichst auf direktem Wege (E6) bis nördlich von Trondheim. Dort auf die Küstenstraße (Fv17) abbiegen und dieser bis Bodö folgen. Auf die Lofoten übersetzen und über die Vesteralen und die Halbinsel Senja weiter bis Tromsö. Doch alle Nordlandreisenden wissen, man benötigt mindestens noch einen Plan B.

Aber allen Plänen übergeordnet ist bei dieser Reise der Grundsatz, dass wir uns an den Wetterverhältnissen und der eigenen Laune orientieren wollen.

Bereits vor Abreise hatten wir die Wetterprognosen für Norwegen verfolgt und unmittelbar vor Verlassen der Fähre nochmals geprüft. Oslo und der gesamte Süden Norwegens wurde mit Sonne und Temperaturen von 20 Grad und mehr verwöhnt, während die Gebiete jenseits der Fjells mit Regen und Temperaturen unter 10 Grad nicht gerade einladend wirkten. Klar, wir blieben im Süden und wandten uns von Oslo Richtung Nordost, ins Tal der Glama und in die waldreiche Region nahe der schwedischen Grenze. Hier windet sich die gemächlich dahin strömende Kynna durch Moore und Seen. Wir fanden einen tollen Badeplatz, der zum Bleiben einlud. Dort, wo sich im Sommer die Leute aus der Umgebung zum Baden treffen, fehlte es an nichts. Sogar zwei Volleybälle warteten darauf bespielt zu werden.

In den Wäldern drum herum lagen weit verstreut Ferien- und Wochenendhäuser. Die sogenannten „Hytter“ sind in Norwegen der absolute Kult. Die gibt es in jeder Größe und Preisklasse. Das nachfolgene Beispiel ist da noch recht bescheiden. Dieser Hytter-Kult nimmt zum Teil bedenkliche Ausmaße an. Ganze Wald- und Fjellgebiete werden so zersiedelt.

Während man in den weiten Tälern die üblichen großen Höfe sieht, ist das Leben der Bauern hier in den Waldregionen deutlich härter und bildet einen erkennbaren Kontrast zum Hytter-Kult der Städter. Auf den überwiegend kleineren und meist schmucklosen Höfen leben die Menschen vom Holz und etwas Milchwirtschaft, die sich auf die Rodungsflächen beschränkt. Kein Wunder, dass nicht wenige der alten Höfe aufgekauft und zu Feriendomizilen umgebaut werden.


6 Gedanken zu “Pläne sind zum Ändern da!

  1. Hallo Horst, euer Plan B hat gut funktioniert. Die Landschaft sieht sehr schoen und relaxend aus.
    Wie warm ist das Wasser im See??? So ‚warm‘ wie in st.Helens?
    Wir druecken Euch die Daumen, dass es im Norden bald waermer wird, damit Ihr weiter ziehen koennt.
    Gute Fahrt und lb Gruesse
    Gudrun und Herbert

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    1. Lieber Lutz,
      das stand vor zwei Jahren auf dem Programm, über Kiruna, Narvik auf die Lofoten. In Kvikkjok haben wir beigedreht. Während in Schweden die Sonne lachte, regnete es auf der norwegischen Seite seit Tagen und eine Änderung war nicht in Sicht. Deshalb habe ich noch eine Rechnung offen und vielleicht gelingt uns ja diesmal die Tour in umgekehrter Richtung.
      Liebe Grüße
      Horst

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  2. So ein feines Land. Aber sehr bedenklich, was du da berichtest. Es muss schließlich auch genug Auskommen für die Heimischen bleiben, sonst wächst der Groll gegen die Touristen , das ist nicht gut.
    ..grüßen Syntaxia und Felix

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