Falsterbonäset

Die Halbinsel Falsterbonäset markiert als südwestlichster Zipfel Schwedens die Grenze zwischen Ostsee und Öresund. Ihre Ortsteile Skanör und Falsterbo zählen zu den ältesten Städten Schwedens. Vom 12. bis ins 16. Jahrhundert hinein kamen sie durch den Heringshandel zu Wohlstand und Macht.

Heute sind es die Badegäste im Sommer, die der Badewanne Malmös den Wohlstand bringen. Der kilometerlange Sandstrand wird von bunten Badehäuschen gesäumt. Am Horizont kann man links überm Meer die gewaltige Öresundbrücke erkennen, die Malmö mit Kopenhagen verbindet.

Wie man sieht, ist die Saison längst vorüber.

Dennoch bilden die Badehäuschen bunte Farbtupfer in der Landschaft und betreibt der Wind sein kreatives Spiel.

Wir waren jedoch aus anderem Grund auf diese schmale Landzunge gekommen. Über diesen Südwestzipfel Schwedens verläuft die Route der meisten Sing- und Greifvögel bei ihrem Zug in den Süden. Ihre jährliche Gesamtzahl wird auf 500 Millionen Exemplare geschätzt.

Am Falterbo Fyr residiert die Vogelwarte. Sie koordiniert die Vogelzählungen während des gesamten Zugs. An guten Tagen passieren hunderttausende Vögel dieses Gebiet. Die aktuellen Zahlen, aufgeschlüsselt nach zig Vogelarten, kann man tagesaktuell an einem der beiden Monitore beim Leuchtturm einsehen. Der andere Monitor stellt die Vögel vor, die man hier beobachten kann.

Als ich das Naturschutzgebiet Flommern beim Leuchtturm besuchte war man fleißig am zählen, doch die Vögel waren zu hoch oder zu weit entfernt, um sie ordentlich aufs Bild zu bannen. Deshalb begnügte ich mich schließlich mit einer Nebelkrähe, die Schweden wahrscheinlich auch im Winterhalbjahr nicht verlassen wird.

Auch für uns Zugvögel war dies so ziemlich die letzte Station in Schweden. Es blieben uns nur noch wenige Kilometer bis Trelleborg. Von dort aus wollten wir mit der Fähre nach Travemünde übersetzen, um die Heimreise anzutreten.